Heute trafen wir die Chiefs (Bürgermeister) von Mganja, dazu folgende Erklärung:
Mganja besteht aus insgesamt 13 kleineren Dörfern, in denen jeweils die Bürgermeister das Sagen haben. Sie sind für die Schlichtung von Streitigkeiten zuständig und natürlich für alle dörflichen Belange. Diese Bürgermeister müssen auch ein bezogen werden, wenn in ihrem Bereich und vor allem für die Mädchen ihrer Dörfer eine Schule gebaut werden soll. Diese Einbeziehung ist auch stets erfolgt, allerdings wollen sie auch über die weitere Entwicklung informiert werden. Wichtig bei einem so großen Projekt ist es, stets darauf hinzuweisen, dass hier nicht eine private Schule für Kinder von außerhalb gebaut werden soll, sondern eben für Kinder der Community Mganja. Keiner der Chiefs darf sich hierbei übergangen fühlen, also eine heikle Angelegenheit. So war es ein willkommener Anlaß für ein Treffen, dass die Abordnung der GF Goeldner Foundation vor Ort war. Wir trafen und früh um 8 Uhr. Ineke hat die bisherige Entwicklung vorgestellt. Markus stellte die Foundtion vor, Josefa übersetzte in Chechewa.
Die Chiefs waren begeistert und freuten sich riesig über das Engagement. SIe wissen, dass ohne unsere Hilfe keine Schule gebaut werden würde. Die Dankbarkeit war überall spürbar.
Wir besichtigten im Anschluss an das Treffen mit den Chiefs das für den Bau der Schule vorgesehene Gelände, ein riesiges Areal von 22 ha, hügelig und im Augenblick aufgrund der Trockenheit braches Land. Hier nun soll sie hin, unsere Schule:
Warum so groß, fragt man sich? Nund, das alles war einmal vor einigen Jahren ein dichter Wald, der von den Leuten aber fast komplett abgeholzt wurde, um Holzkohle für den Eigengebrauch oder für den Verkauf herzustellen. Die Idee der Administration hier ist folglich: wenn ihr das Land bekommt, forstet auch wieder einen Teil auf! Schule bauen heißt hier also auch, den Wald durch das Pflanzen von Bäumen teilweise wieder herzustellen, eine eigentlich gute Idee (Problem: das kostet extra!)
Am Nachmittag begann dann das Abschiedsfest für Ineke, die nach 5 Monaten Aufenthalt hier morgen zurück nach Holland fliegt. Es kamen viele Familien, die Ineke gut kennen, eine Ziege wurde geschlachtet und schon seit den frühen Morgenstunden gekocht. Ihre Zuneigung zu uns Europäern und natürlich zu Ineke war sofor spürbar. Wir nutzen die Zeit, um die jungen Frauen (zwischen 14 und 18 Jahre alt) mit ihren Kinder zu einem kleinen Gruppenfoto zu bitten, um den Lesern dieses Blogs zu zeigen, wie jung sie sind. Diese Frauen sind aufgrund ihrer familiären Bindungen nicht mehr in der Lage, an einem weiteren Schulunterricht teilzunehmen. Der Bildungsprozess ist unterbrochen und kann nicht weitergeführt werden. In der Secondary School werden diese Frauen eine Chance auf einen Schulabschluss haben.
Auch diesen Familien haben wir nocheinmal persönlich unsere Idee vorgestellt. Kam gut!
Sima wird ausgeteilt, die typische Maisspeise (Mais und Wasser) in Malawi, eine recht gut schmeckende Pampe!