Eigentlich verbinden die wenigen europäischen Touristen, die es nach Mua führt, mit dieser Mission ein großes kulturelles und spirituelles Zentrum, ja ein ganzes Dorf mit überregionaler Bedeutung. Das Zentrum bildet das Museum der malawischen Kunst und Kultur. Das Gebäude ist schon von außen beeindruckend, und innen findet sich eine großartige Ausstellung über die verschiedenen Stämme Malawis, deren Traditionen und Gebräuche.
Wir nun interessierten uns für das gleichnamige Mua Mission Hospital, das von den White fathers, den Missionaren der katholischen Kirche im Verbund mit der Diözese Dedza betrieben wird und auch in Mua ca. 40 km südwestlich von Mganja liegt. Diese Mission ist 1906 gegründet worden und gehört damit zu den ältesten katholischen Außenposten in Malawi. Hierzu erst einmal noch folgende Klarstellung für unsere MItglieder und Freunde der GF Goeldner Foundation: wir sind selbstverständlich konfessionslos tätig und die katholische Kirche hier hat eben nun ein einmal die Funktion, die bei uns der Sozialstaat ausfüllt, also den Menschen zu helfen, die u.a. hierher kommen, egal ob sie Katholiken, Protestanten sind oder anderen Konfessionen oder gar keinen angehören. So gehört es zum Kodex des Krankenhauses allen zu helfen, auch wenn sie mittellos sind.
Wir wollten hier Father Muzamumba und Father Phillip treffen, die beide als Angehörige der Diözese das Krankenhaus leiten. Sie unterstützen das Projekt der Secondary School und sind in der örtlichen TaskForce für die Secondary School wichtige Berater. Natürlich hat uns Father Muamumba mit nicht wenig Stolz "sein" Krankenhaus gezeigt. Das größte Problem des Hauses ist die Stromversorgung, immer wieder bricht das Stromnetz zusammen, so das dieselbetriebene Notstromaggregate einspringen müssen. Hier wäre eine Solarstrom-Anlage sehr hilfreich, wie berichtet wurde. Na dann, ein neues Projekt?
Zum Krankenhaus folgen einige Photos, was soll man als insofern ja verwöhnter Deutscher dazu sagen? Das Hospital funktioniert sicher, aber wie eigentlich??? Wir haben den Eindurck, wenn wir nicht die Secondary School auf unserer Fahne tragen würden, müßten wir hier sofort an allen Ecken und Enden helfen, aber seht selbst:
MIt den beiden Fathers konnten wir Aspekte des Baus der Mädchenschule diskutieren. So stellten wir die Frage, ob es hilfreich sein könnte, deutsche Architekten und/oder Ingenieure einzubinden. Ferner fragten wir uns, ob es genauer und professioneller Zeichnungen und Pläne bedarf, um bei den Spendengebern ein wenig mehr Klarheit zu schaffen (solche Pläne und zeichnerischen Darstellungen sind hier nicht unbedingt üblich). Wie läßt sich eine nachhaltige funktionale Bauweise mit den örtlichen Bauunternehmen umsetzen? Wäre eine Art deutscher Bauleiter nicht schnell frustriert ob der malawischen Art und Weise, einen Bau zu realisieren?
Wir haben uns das im Krankenhaus auch den neuen Operationssaal angeschaut. Er entsprach meines Erachtens nicht dem für die Schule zu erreichenden Standard. Die Räume waren noch nicht eingeweiht, die OP-Ausrüstung ist irgendwo eingelagert, es fehlt an den notwendigen Technikern, die das installieren könnten. Alles in allem schien mir der Bau bereits alt und bröckelig, obwohl er nagelneu war. Was soll man dazu sagen?
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