Heute nun stand der Besuch (Nani, Colin, Ineke, Markus) des Bischofs und des Verwaltungschefs der Diözese in Dezda (Bistum) auf dem Programm. Dazu muss man wissen: das Land, auf dem die Schule gebaut werden soll, steht im staatlichen Eigentum. Da die Schule aber vom Staat in Ermangelung finanzieller Mittel nicht gebaut werden kann, muss ein anderer Weg gefunden werden. Die katholische Kirche ist in Malawi sehr verbreitet ist und genießt einen sehr guten Ruf (ca. 3 Millionen Einwohner Malawis sind Katholiken, die katholische Kirche ist die größte Glaubensgemeinschaft). Der Staat nun übergibt daher das zur Bebauung anstehende Land an die Diözese als eine Art Erbbaurecht zu geringsten Erbbauzinsen. Damit wird sichergestelt, dass das Land den Malawiern verbleibt. Die Diözese nun wiederum kooperiert mit den privaten Organisationen, die den Bau finanzieren und organisieren, also der Nazareth Foundation und ihren Helfern (wie uns:):)). Das Projekt und das Vertrauensverhältnis müssen also gut sein, damit die Diözese das Land weitergeben kann.
Könnte alles so einfach sein, ist es aber nicht:
Der Staat, vertreten durch den örtlichen District, die zuständige Traditional Authority und die Bürgermeister usw. wollte und mußte natürlich erst einmal von der Idee und deren Umsetzung überzeugt werden, was - wie bekanntich überall auf der Welt - die üblichen politischen Prozesse in Gang setzt und die sind immer langsam. Aufgrund der maßgeblichen Überzeugungsarbeit von Ineke (Nazareth Foundation) in den letzten Monaten unterstützen die staatlichen und regionalen Vertreter den Bau der Schule, die formelle und endgültige Entscheidung steht aber noch aus. Hierfür wird Juliana (Abgeordnete - siehe blog-EIntrag vom 11.9.) sich persönlich einsetzen und ist aufgrund ihren Einflusses darum bemüht, "sanften Druck" auszuüben, damit dies nun auch geschieht....
Hinzu kommt folgende Schwierigkeit: das wirklich optimal geeignete Land für diese Schule liegt in einem Waldgebiet und Teile der Fläche müssen gerodet werden (wir werden das Bauland morgen besichtigen und an dieser Stelle berichten...). Da die Wälder hier durch Brandrodung, Materialsuche, Herstellung von Holzkohle erheblich bedroht sind, sind die staatlichen Stellen sehr sensibilisiert für jedwede geplante Wegnahme von Wäldern, was ja zunächst einmal sehr gut ist. Es mußte allerdings hier nun noch eine weitere Prüfung und Genehmigung erfolgen. Dies ist geschehen und eigentlich eine Formalie (wir sind verpflichtet, gefällte Bäume wieder aufzuforsten), aber die endgültige Entscheidung steht (immer noch) aus.
Wir konnten heute Mr. Pengapenga, den Verwaltungschef der Diözese treffen und schließlich den Bischof Monsignore Chitonje. Beide versicherten uns die größtmögliche Unterstützung: sobald die endgülitige Entscheidung über die Landvergabe an das Bistum getroffen und der Erbbaurechtsvertrag geschlossen wurde, kann es aus Sicht der Diözese losgehen! Na denn!
Eindrücke von heute:
Der Toyota Hilux bringt uns überall hin!
hier ein Ausschnitt unseres Standortes und die Route nach Dedza
Brandrodungen in den Bergen nahe Mganja - es riecht nach Holzbrand überall
Nani, Markus, Mr. Pengapenga (Diözese Dedza), Ineke
Markus, Bischof Monsignore Chitonje, Ineke (Colin jeweils am Fotoapparat)
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